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Welternährung

WELTERNÄHRUNGSTAG

Am 16. Oktober ist Welternährungstag.
Seit 1979 steht dieser Tag – initiiert von der 1945 gegründeten Food and Agriculture Organization of the United States (FAO)- ganz im Zeichen des Welthungers und der Ernährungssicherheit. Denn neben der Beseitigung des weltweiten Hungers gilt auch die Sicherstellung einer adäquaten, bedarfsdeckenden Ernährung der rasch wachsenden Bevölkerung unter Berücksichtigung einer klimaschonenden Produktion als „die“ Herausforderung unserer Zukunft. Höchste Zeit also, sich neben der Vermeidung von Verlusten und Verwurf nach wohlschmeckenden und bedarfsgerechten, aber zugleich auch nachhaltigen Lebensmitteln umzusehen!

Fleischkonsum und seine Konsequenzen

Der FAO zufolge müssen im Jahr 2030 über 9 Milliarden Menschen ernährt werden. Durch das rasante Bevölkerungswachstum, die Verstädterung und die wachsende Mittelklasse wird zukünftig vor allem der Bedarf an hochwertigen Proteinquellen, etwa aus Fleisch und Fleischprodukten, steigen. Zwar arbeitet die Industrie derzeit intensiv an der Entwicklung von Fleischersatzprodukten, dennoch rechnet die FAO mit einer Steigerung der Fleischproduktion von 330 Millionen (Stand 2017) auf 455 Millionen Tonnen im Jahr 2050.

Rund 64 kg Fleisch (Quelle: Statistik Austria 2019) landen jährlich auf den Tellern der ÖsterreicherInnen. Im europäischen Vergleich belegen wir damit laut Global 2000 den dritten Platz hinter Luxemburg und Spanien. Auch weltweit befinden wir uns damit im Spitzenfeld. Damit liegt der Fleischkonsum weit über den Empfehlungen der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung (ÖGE).

Neben den gesundheitlichen Konsequenzen ungesunder Ernährungsgewohnheiten, wie etwa die Entstehung von Zivilisationskrankheiten, gehen ein hoher Fleischkonsum, wie wir ihn derzeit pflegen, vor allem auf Kosten der Tiere und der Umwelt:

  • Übermäßiger Antibiotika-Einsatz,
  • Tierquälerei durch Massentierhaltung,
  • Verlust der Artenvielfalt,
  • Brandrodung von Regenwäldern für weitere landwirtschaftliche Flächen,
  • enormer Verbrauch des verfügbaren Süßwassers und
  • Treibhausgas-Emissionen

sind nur einige der Probleme. Ein geringerer Verzehr von tierischen Produkten würde also nicht nur unserer Gesundheit, sondern auch unserem Klima zu Gute kommen.

Insekten, Schnecken und Co –
Food-Trend oder Nahrung der Zukunft?

Auf der Suche nach Alternativen, oft sogar aus ökonomischer, ökologischer und ernährungswissenschaftlicher Sicht äußerst interessanten und vielversprechenden Lebensmitteln, scheint kein Weg an Insekten, Schnecken & Co. vorbeizuführen. Doch handelt es sich dabei um die Nahrung der Zukunft oder „nur“ um einen weiteren Food-Trend?

Alternative Proteinquellen im Vorteil

Der FAO zufolge werden weltweit jährlich 1900 Insektenspezies konsumiert. Sie tragen damit zur Ernährung von ca. zwei Milliarden Menschen, vor allem in Asien, Afrika und Lateinamerika bei.
„Entomophagie“, wie der Verzehr von Insekten durch Menschen in der Fachsprache bezeichnet wird, hat zahlreiche Vorteile zu bieten: Insekten etwa produzieren im Vergleich zu Rinderhaltung nur einen Bruchteil an Treibhausgasen undbesitzen unter anderem dadurch einen weitaus kleineren ökologischen Fußabdruck.
Da es sich bei den gängigen essbaren Insekten jedoch um Tiere handelt, die Großteils in wärmeren Regionen beheimatet sind, bleibt noch zu prüfen wie hoch der tatsächliche Energieeinsatz für die Aufzucht nennenswerter Mengen diverser Insekten in unseren Breiten ist.

Neben den ökologischen Vorteilen sind Insekten auch ernährungsphysiologisch äußerst interessant. Da ihre Zusammensetzung je nach Art, Fütterung und Aufzucht stark variiert, liegen derzeit noch keine ausreichenden Daten über ihre genauen Nährwerte vor.  Sie gelten jedoch weitgehend als sehr proteinreich und reich an ungesättigten Fettsäuren, Ballaststoffen sowie Vitamine und verschiedenen Mikronährstoffen.
Eine Studie an einer kommerziellen Insektenzucht unter Mitarbeit der FAO etwa zeigte, dass 170 Gramm Grillen rund 60% weniger gesättigte Fettsäuren und doppelt so viel Vitamin B12 wie die gleiche Menge Rinderfaschiertes enthielt. Die Studie zeigte weiter, dass Grillen auch deutlich weniger Wasser, Futter und Zuchtfläche benötigen. Dies bestätigt auch die niederländische Universität Wageningenin einer Studie: Ein Schwein produziert demnach zehn bis hundert Mal mehr Treibhausgase pro Kilogramm Wachstum als zum Beispiel Mehlwürmer.

Neben Insekten gelten aber auch Schnecken und Pilze vor allem aus ökologischer Sicht als vielversprechende Nahrungsmittel der Zukunft. Kein Wunder also, dass Insekten-Riegel, Bienenkaviar, Weinbergschnecken und Austernpilze längst auch das Interesse der Lebensmittelindustrie geweckt haben. Auch die Europäische Union hat das Potential von Insekten & Co. in der Ernährung erkannt und seit Anfang 2018 das Inverkehrbringen durch die Europäische Verordnung über neuartige Lebensmittel („Novel Food-Verordnung“) geregelt.

Auch das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz hat sich den Insekten als Nahrungsmittel angenommen und gemeinsam mit dem Institut für Fleischhygiene und dem Messerli Forschungsinstitut der Vetmeduni Wien entsprechende Vorgaben erarbeitet, dass Insekten als Nahrungsmittel für den Konsumenten auch als solche erkennbar sind.

Altbewährte Delikatessen neu entdeckt

Insekten & Co. werden in vielen Kulturkreisen und Kontinenten seit langem konsumiert und auf Grund ihres Geschmacks auch sehr geschätzt. Auch in der Wiener Küche galten Weinbergschnecken schon im Mittelalter als Delikatesse, doch haben sie im Laufe der Zeit an Beliebtheit verloren. Bevor sie neben Käfern, Raupen und Heuschrecken auch bei uns wieder als praktikable Proteinquelle regelmäßig auf dem Teller landen, müssen jedoch noch einige Barrieren überwunden werden. So gilt es, neben der Überwindung von psychologischen und kulturellen Vorurteilen, vor allem auch die toxikologischen und mikrobiologischen Risiken abzuklären und die allergenen Potentiale zu erforschen.

 

Quelle: Verband der Ernährungswissenschaften Österreichs (VEÖ)
Der Verband der Ernährungswissenschaften Österreichs (VEÖ)  bietet eine Kontaktplattform am Sektor Ernährung für Fachleute, Organisationen, Unternehmen, aber auch der interessierten Öffentlichkeit. Wichtige Ziele des Verbands sind unter anderem die fachspezifische und berufsübergreifende Fortbildung und Weiterqualifizierung sowie eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Ernährung. Dadurch trägt der Verband auch maßgeblich zur Ernährungsaufklärung und somit Gesundheitsförderung der Bevölkerung bei.

Bild von Rodrigo Joaquin Mba Mikue, Pixabay

Fit im Kopf – So halten wir das Gehirn aktiv

Fit im Kopf – So halten wir das Gehirn aktiv!

Wo habe ich nochmal den Schlüssel hingelegt, wen wollt ich gerade anrufen?
Wie lautet noch schnell die Adresse?

Vergesslichkeit, wir kennen sie alle und vor allem in stressigen Situationen ist sie besonders nervig.
Aber dagegen gibt es nicht nur ein gutes Training, sondern sogar die passende Ernährung.

Veronika Macek-Strokosch war zu diesem Thema Gast beim W24 „Senioren Café“,
Ausstrahlung am Sonntag, 2. Dezember 2018 um 9:00 Uhr.

Fit im Kopf - So halten wir das Gehirn aktiv 1   Fit im Kopf - So halten wir das Gehirn aktiv 2 Fit im Kopf - So halten wir das Gehirn aktiv 3 Interview-Aufzeichnung

Was braucht denn unser Gehirn um fit zu bleiben?

Unser Gehirn benötigt in erster Linie Sauerstoff. Das menschliche Gehirn verbraucht rund ¼ des Sauerstoffs, den wir einatmen. Räume immer wieder lüften und Bewegung an der frischen Luft sind empfehlenswert.

Für die geistige Leistung ist auch Flüssigkeit sehr wichtig. Der menschliche Körper besteht aus ca. 70% aus Flüssigkeit, unser Gehirn sogar aus 85% Wasser. Täglich fließen ca. 1400l durch unseren Kopf.

Energie in Form von Glukose, eine Zuckerart, sowie Eiweiß und unterschiedliche Vitamine und Mineralstoffe sind ebenfalls notwendig.

Kann man über die Ernährung
etwas für unser Gehirn tun?

Für eine gute Gehirnleistung sollen wir auf die vier Brainfood-Gruppen achten:

  • ausreichend Trinken
  • Energie – Kohlenhydrate
  • Protein (Eiweiß) und
  • Omega 3-Fettsäuren

Ausreichend Trinken: ein nur geringer Flüssigkeitsmangel macht sich schnell bemerkbar, wir werden müde und unkonzentriert. Empfohlen werden 1,5-2l pro Tag. Ideal sind Wasser, Mineralwasser, verdünnte Obst- und Gemüsesäfte. Tee und Kaffee zählen auch zu den Flüssigkeitslieferanten.

Getränketipp: verfeinern Sie Ihr Leitungs- oder Mineralwasser mit Apfelspalten („schwimmender Apfel“), Zitronenscheiben, Ingwerscheiben, Beeren, Pfefferminze oder Zitronenmelisse.

Brainfood-Kräuter:

  • Rosmarin: Merkfähigkeit, Konzentration, Durchblutung
  • Zitronenverbe: Konzentration
  • Kardamom: Konzentration, Stress, Erschöpfung

Gedächtnisleistung braucht Energie in Form von Kohlenhydraten.
Einfach nur Zucker zu essen, ist aber keine Lösung. Denn der wird sehr schnell wieder abgebaut. Zu rasch wird man dann schlapp und braucht Nachschub. Besser sind daher Zuckerquellen, die zu langsameren, aber stetigeren Anstiegen des Blutzuckerspiegels führen. Das sind beispielsweise Vollkornprodukte, Gemüse, Hülsenfrüchte und viele Obstsorten.

Eiweiß (Protein) und die Einzelbausteine Aminosäuren sind für den Aufbau von Neuronen und Neurotransmitter wichtig. Diese übertragen Impulse von einer zur anderen Nervenzelle.
Da haben wir eine große Auswahl an pflanzlichen und tierischen Eiweißquellen wie z.B.

  • Hülsenfrüchte: Soja, Linsen, Bohnen
  • Getreide
  • Milchprodukte
  • Ei
  • Fleisch, Geflügel, Fisch

Und nicht zu vergessen sind die Omega 3-Fettsäuren.
Unser Gehirn besteht zu 60% aus Fetten. Die Omega 3-Fettsäuren sind u.a. für eine schnelle Impulsübertragung im zentralen Nervensystem wichtig. Diese wichtigen Fettsäuren finden wir in

  • Fisch z.B. Lachs, Sardellen, Makrelen, Hering,
  • pflanzlichen Ölen wie z.B. Lein-, Raps-, Soja-, Walnussöl,
  • Nüssen und Samen.

Vitamine sind fürs Denken wichtig!

Vitamine sind in jedem Alter wichtig.
Die Gruppe der B-Vitamine ist an der Bildung der vorher erwähnten Neurotransmitter beteiligt. Die B-Vitamine spielen bei der Bereitstellung von Energie eine ebenso wichtige Rolle wie bei der Bildung neuer Nervenzellen.
Aus der Aminosäure Tyrosin und dem Vitamin B6 entsteht in unserem Körper ein wichtiger Botenstoff Dopamin, der sich positiv auf Konzentration, Wachheit, Aktivität auswirkt.

Vitamin D3 hat eine Schutzfunktion für die Nervenzellen des Gehirns. Vitamin D3 beugt dem Absterben von Gehirnzellen vor.

Ernährung und Bewegung fördern die Gehirnleistung!

Bewegung ist für den ganzen Körper gut! Alle Sportarten fördern die Durchblutung, regen die Atmung an und somit werden Sauerstoff und alle Nährstoffe im Körper gut verteilt und kommen auch schnell zum Gehirn.
Wir müssen jetzt nicht ins Fitnesscenter eilen, spazieren an der frischen Luft, Nordic-Walking aber auch Sessel-/Sitzgymnastik ist empfehlenswert.

Wer sich bewegt kann sich auch Verletzten,
was ist dann zu empfehlen?

Für eine schnelle Heilung und Regeneration von Knochenbrüchen oder Muskelverletzungen sind Molkeneiweiß, Kalzium, Vitamin K2 und Vitamin D3 wichtig.
Vor allem durch Schonhaltung oder Ruhigstellung kommt es zum Muskelabbau. Da ist es wichtig, Kraft und Mobilität schnell wiederzuerlangen. Für einen gezielten Muskelaufbau empfehle ich Molkeneiweißshakes mit einem hohen Anteil der Aminosäure Leucin, um die Muskelmasse und Muskelkraft wieder zuerlangen bzw. zu erhalten.

Brainfood-Rezeptideen

  • Linseneintopf mit Vollkornbrot
  • Thunfisch-Kichererbsen-Salat
  • Rindergulasch mit Hirse
  • Huhn im Sesammantel
  • Lachs mit Quinoa
  • Knödel mit Ei
    -> zu allen Speisen Salat und Obst als Nachspeise
  • Haselnuss-Kekse
  • Studentenfutter