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Exotische Früchte aus der Region

Pioniere für nachhaltige Produktion

Exotische Früchte aus der Region

Regional, saisonal, klimabewusst. So möchten sich gemäß Trendforschern viele Menschen zunehmend ernähren. Doch gleichzeitig gibt es weiterhin eine große Sehnsucht nach exotischen Lebensmitteln, die sich nicht zuletzt aufgrund der langen Transportwege ungünstig auf die Ökobilanz auswirken. Dieser Zwiespalt hat mittlerweile zahlreiche Obst- und Gemüsebetreibe in Österreich sehr kreativ werden lassen.

Eine Reise durch Österreich und die Welt

Konsument*innen wollen mit gutem Gewissen einkaufen. Der ökologische Fußabdruck soll klein bleiben, regionale Betriebe unterstützt werden und dennoch liegt die Banane auf Platz 2 der beliebtesten Obstsorten in Österreich.
Daher erweitern experimentierfreudige Betriebe in ganz Österreich beständig ihr Angebot und bieten mittlerweile Ingwer und Wasabi, Quinoa und Reis, Safran und Szechuan Pfeffer sowie Erdnüsse und Kiwis. Der Anbau lokaler Exoten nimmt zu und stellt eine neue Chance zur österreichischen Eigenversorgung dar.

Mini-Melonen aus dem Burgenland

Mit gerade einmal 39 kcal pro 100 g sind Melonen im Sommer der ideale Snack. Sie punkten durch einen hohen Wassergehalt, Vitamin C und A. Und nun gibt es in Seewinkel im Burgenlang neben Wassermelonen auch Mini-Melonen.

Oliven

Ebenfalls aus dem Burgenland: „echte mörbische Oliven“! Die kleinen Steinfrüchte sind essenzieller Bestandteil der mediterranen Ernährung. Neben der Ölsäure, eine ungesättigte Fettsäure, welche zu 75% im nativen Olivenöl zu finden ist, enthalten Oliven Kalzium und Natrium und sind reich an Vitamin E und Antioxidantien.

Kiwi und Goji Beeren

Im Weinviertel findet man die „Weinviertler Bio Kiwi“. Wo liegt der Unterschied zu den Kiwis, welche von Neuseeland, Australien oder China kommen? Neben dem niedrigeren Transportweg haben die Kiwis aus dem Weinviertel eine glatte, essbare Schale. Geerntet wird im September und Oktober. Und der Gehalt an Kalium und Folat, Vitamin C und Antioxidantien kann sich sehen lassen. Die Goji Beere – auch als Wolfsbeere bekannt – wird ebenfalls im Weinviertel angebaut. Ende des Sommers, August bis Oktober, wird geerntet. Die kleine rote Beere, welche in den letzten Jahren einen wahren Hype als Super Food erlebt hat und in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) als Jungbrunnen gilt, kann nun regional und in Bioqualität bezogen werden.

Noch ist die Produktion regionaler Exoten überschaubar. Doch das regionale Angebot steigt bundesweit. Ob

  • Bio-Reis oder Safran aus dem Marchfeld,
  • Zitronen aus Kärnten,
  • Quinoa aus der Steiermark,
  • Bio-Feigen aus Wien oder
  • Ingwer aus dem Burgenland.

Der Trend zu einer nachhaltigen Lebensweise und die Sehnsucht nach kulinarischem Genuss lassen sich immer mehr miteinander verbinden.

 

Über den Verband der Ernährungswissenschaften Österreichs (VEÖ): 
Der Verband der Ernährungswissenschaften Österreichs (VEÖ) wurde 1991 gegründet. Er bietet eine Kontaktplattform am Sektor Ernährung für Fachleute, Organisationen, Unternehmen, aber auch der interessierten Öffentlichkeit. Wichtige Ziele des Verbands sind unter anderem die fachspezifische und berufsübergreifende Fortbildung und Weiterqualifizierung sowie eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Ernährung. Dadurch trägt der Verband auch maßgeblich zur Ernährungsaufklärung und somit Gesundheitsförderung der Bevölkerung bei.
Mag. Veronika Macek-Strokosch ist beim VEÖ ehrenamtlich als Leiterin des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit tätig.

 

Quelle: Verband der Ernährungswissenschaften Österreichs (VEÖ)

Obst- und Gemüsebetriebe:

http://summer-hof.at/mini-melonen/

https://www.olivia.bio/olivenhain-moerbisch/?language=de

https://www.schartners.eu/safran/

https://www.biobeerengarten.at/unsere-biobeeren-1/mini-kiwi/

https://www.biohofmuehl.at/sonnenreis-bio-reis/

https://so-froehlich.at/

https://oesterreis.at/

https://www.zitrusgarten.at/

https://www.egger-quinoa.at/

https://www.feigenhof.at/

https://meinhof-meinweg.at/at/kern-claudia-und-gerald (Ingwer)

https://www.biohof.at/blog/bio-ingwer-und-kurkuma

 

Foto: romanov_Pixabay

Spinat und Eier-Check zu Ostern

Der Spinat und Eier-Check zu Ostern

Anlässlich des nahenden Osterfestes wird oft Spinat und Ei serviert.
Doch warum gibt es diesen Brauch und was sagt die Ernährungswissenschaft dazu?
Hier sind einige Fakten zur Osterzeit.
Das heutige Interview mit Radiohund Rudi zu diesen spannenden Themen ist zurzeit bei der Sendung Rudi! Radio für Kinder auf Ö1 zu hören.

Ö1 Radiohund Rudi Interview

Spinat-Check

Warum essen so viele Menschen am Gründonnerstag Spinat?

Der Name „Gründonnerstag“ kommt nicht von der Farbe „grün“, sondern stammt von dem alten Wort „greinen“, was „weinen“ oder „klagen“ bedeutet.
Vor langer Zeit mussten die Menschen, die etwas Unrechtes gemacht haben, sich in der Fastenzeit in der Öffentlichkeit Buße tun.  Sie wurden für diese Zeit aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausgeschlossen. Am Gründonnerstag durften sie dann wieder zu den anderen zum Gottesdienst kommen. Dabei haben sie oft vor Freude und Dankbarkeit geweint.
Mit der Zeit wurde aus „greinen“ „grün“ und der Brauch an diesem Tag grünes Gemüse zu essen entwickelte sich.

Ist Spinat wirklich so gesund?

Wir hören immer wieder: Spinat ist gesund.
In der Kinderserie vom Seemann Popey wird uns gezeigt, dass Spinat nicht nur gesund ist, sondern angeblich auch stark macht. Seit Popey in den 1930er Jahren das erste Mal im Fernsehen zu sehen war, essen die Menschen viel mehr Spinat. Auch wenn einige den Zeichentrickheld Popey nicht kennen, verrate ich, dass Spinat ein tolles Power-Gemüse ist.

Spinat ist gut für unsere Augen. Die grünen Blätter enthalten Beta Carotine, die mit Hilfe von Fett zu Vitamin A umgewandelt werden. Vitamin A ist für unsere Sehkraft in der Dämmerung sehr wichtig.
Außerdem liefert Spinat Vitamin K, Vitamin C, Kalium, Magnesium und Nitrat.
Nitrat unterstützt den Energiestoffwechsel in den Zellen und sorgt für mehr Muskelwachstum. Zudem wird Nitrat ein positiver Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und zu hohen Blutdruck zugeschrieben.

Liefert Spinat wirklich so viel Eisen?

Lange Zeit wurde vermittelt, dass Spinat sehr viel Eisen enthält und gut für unsere Gesundheit ist. Doch das hat sich als Irrtum herausgestellt. Durch einen Abschreibfehler wurde ein Komma an die falsche Stelle geschrieben. So wurde der Eisengehalt bei der ersten Messung zehnmal höher bewertet, als er eigentlich ist.
Aber auch trotz diesem Fehler ist der Eisengehalt von Spinat (4,1 mg/ 100 g) höher als bei den anderen Gemüsesorten (1,5 bis 2,9 mg/ 100 g).
Eisen ist ein Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin und für den Sauerstofftransport sehr wichtig.

Hilft Spinat bei Übergewicht?

Spinat hat eine geringe Kaloriendichte. Zudem verlangsamt der enthaltene Stoff Thylakoid den Verdauungsprozess und gibt dem Körper so ein längeres Sättigungsgefühl. So können Heißhungerattacken verhindert werden, die viele Menschen beim Abnehmen oft weit zurückwerfen. Man nimmt nicht nur besser ab, sondern fühlt sich auch weniger hungrig. Der regelmäßige Verzehr von Spinat kann laut einer Studie der Lund Universität auch dazu beitragen, den Cholesterinspiegel im Blut zu senken.

Darf ich Spinat nochmal erwärmen?

Die Empfehlung Spinat nicht aufzuwärmen, stammt noch aus Zeiten, in der es noch keine Kühlschränke gab und ist heute nicht mehr gültig.
Das im Spinat enthaltene Nitrat kann bei Zimmertemperatur durch Bakterien oder bei der Verdauung in unserem Körper in Nitrit und in Verbindung mit Eiweiß schließlich in Nitrosamine umgewandelt werden, was gesundheitliche Risiken mit sich bringen kann. Vitamin C (Kartoffeln, Fruchtsaft) reduziert die Nitrosaminbildung im Körper. Weiterhin wird der Nitratgehalt deutlich durch die Zubereitung gesenkt.
Am besten ist es, den übrig gebliebenen Spinat möglichst schnell nach der Zubereitung abzukühlen und in den Kühlschrank zu stellen.
Spätestens am nächsten Tag bei mindestens 70 °C wieder erwärmen, um Bakterien und Keime abzutöten.
Den aufgewärmten Spinat komplett verzehren und nicht mehrfach erwärmen.

Warum wird Spinat meistens mit Kartoffeln und Ei serviert?

Das im Spinat enthaltene Eisen kann vom Körper nicht optimal aufgenommen werden, da es an der Oxalsäure gebunden ist. Kartoffeln enthalten viel Vitamin C, Eier liefen tierisches Eiweiß – beide helfen, das pflanzliche Eisen optimal aufzunehmen.

Warum schmeckt Spinat vielen Kindern nicht?

Spinat schmeckt bitter. Die Bitterstoffe in den Blättern dienen den Pflanzen als Fraßschutz, damit sie von Tieren nicht gefressen werden. Studien haben gezeigt, dass sekundäre Pflanzeninhaltstoffe u.a. Bitter-, Farb- und Duftstoffe auch gesundheitsfördernde Wirkungen haben, so schützen sie unsere Zellen und unterstützen unser Immunsystem.
Kinder empfinden Bitter viel intensiver als Erwachsene. Geben wir dem bitteren Geschmack eine Chance! Unser Geschmacksempfinden kann sich nach mehrmaligem Probieren auch daran gewöhnen, dann schmecken die Speisen gar nicht mehr so unangenehm bitter.

Fakten rund um das Ei

Sind Eier nun gesund oder nicht?

Alles, was ein Leben braucht steckt in einem Ei!
Eier sind ein sehr gesundes und wertvolles Lebensmittel. Da stecken viele wichtige Nährstoffe drin.
Alle Tiere, die aus einem Ei schlüpfen ernähren sich von Eiklar und Eidotter. Auch wir Menschen profitieren von diesem super Lebensmittel.

Was macht das Ei so besonders?

Ein Hühnerei besteht aus einem Großteil an Wasser, Eiweiß, und Fett. Vor allem das Eidotter ist fett- und cholesterinreich. Bei einem abwechslungsreihen Speiseplan sollen Eier nicht fehlen. 2-3 Eier die Woche sind für Kinder ausreichend.
Zu Ostern werden natürlich mehr Hühner- und Schokoladeneier gegessen. In dieser Zeit können wir darauf achten, dass wir zu den Speisen auch reichlich Gemüse, Salat und Obst essen.

Warum essen viele den Dotter nicht?

Aufgrund des Cholesteringehaltes im Ei wurde lange Zeit ein zu hoher Verzehr als kritisch angesehen. Aktuelle Studien zeigen aber widersprüchliche Ergebnisse; deshalb kann derzeit keine Obergrenze für den Verzehr von Eiern abgeleitet werden. Eine unbegrenzte Menge ist im Rahmen einer pflanzenbetonten Ernährung jedoch nicht zu empfehlen.
Statt komplett auf das Ei zu verzichten, ist es besser auf langfristige Maßnahmen einer abwechslungsreichen Ernährung zurückzugreifen, sowie allgemeine Gewichtsreduktion, Sport und der Verzicht auf Zigaretten. Dies hat einen weitaus positiveren Einfluss auf die Blutfette und die Herzgesundheit als der Eiverzicht.

Ich wünsche schöne und genussvolle Ostern!

Bier „Feiertag“

Lieblingsgetränk Bier

Der Tag des österreichischen Bieres wird seit 2016 am 30. September gefeiert. Neben dem internationalen Tag des Bieres (am ersten Freitag im August) hat Österreich somit auch einen nationalen Feiertag ins Leben gerufen.
Dank der Erfindung des Lagerbieres durch den österreichischen Brauherrn Anton Dreher kann heute ganzjährig Bier hergestellt werden.

Historischer Einblick

Aus einem einfachen Stück Brot, welches feucht wurde und so nach einiger Zeit zu gären begann, entstand vermutlich 8000 vor Christus das erste Bier. Reinster Zufall also!

Durch die Babylonier erlernten die Ägypter die Kunst des Bierbrauens und dies galt schon bald als Grundnahrungsmittel aller Bevölkerungsschichten.
Bei uns in Europa wurde Bier besonders über die Klosterbrauereien kultiviert. Im Mittelalter galt Bier als „flüssiges Brot“. Es stellte eine wichtige Ergänzung zur oft kargen Ernährung dar, zumal der Alkoholgehalt damals geringer war als heute.

Österreich ist ein Bierland

Mit einem pro Kopf Verbrauch von 104,4 Liter pro Kopf Bier liegt dieser deutlich über dem pro Kopf Verbrauch von Wein.

Wertvolle Inhaltsstoffe

Betrachtet man die ernährungsphysiologisch insgesamt ausgewogene Kombination wichtigster Inhaltsstoffe im Bier (Wasser, Malz, Hopfen), so versteht man, warum Bier als „stärkendes“ Getränk gilt: es enthält fast alle B-Vitamine, ist reich an Kalium und Magnesium und Spurenelementen wie Zink, Selen und Eisen. Bier liefert Energie in Form von Kalorien und stärkt das vegetative Nervensystem.

Apropos Kalorien:

  • 100 ml Rotwein liefert im Vergleich 74 kcal,
  • 100 ml Pils 43 kcal und
  • 100 ml alkoholfreies Bier hat nur 26 kcal.
  • In 100 ml Cola sind dagegen 42 kcal versteckt, fast doppelt so viele Kalorien wie alkoholfreies Bier.

Bier – Für unser Wohlbefinden? In Maßen ja.
Doch Vorsicht: Bier wirkt appetitanregend und verführt die Menschen mehr zu essen,
als sie eigentlich wollten.

Der Weg des Alkohols

Alkohol wird zu 80 Prozent aus dem Darm aufgenommen und zu 20 Prozent aus dem Magen. Innerhalb von Minuten verteilt sich dieser über den Blutkreislauf im Körper. Nach 45 – 75 Minuten ist die maximale Blutalkoholkonzentration erreicht.

Die Alkoholaufnahme wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Die Alkoholresorption wird z.B. durch kohlensäurehaltige alkoholische Getränke beschleunigt. Alkohol gelangt aus einem leeren Magen schneller ins Blut als aus einem vollen Magen.

Frauen nehmen bei derselben getrunkenen Menge mehr Alkohol auf als Männer. Warum?
Da diese, bezogen auf das Körpergewicht, einen geringeren Wasseranteil im Körper (51 Prozent) haben als Männer (65 Prozent).  Das verfügbare Wasservolumen, in welchem sich der Alkohol verteilen kann ist somit geringer als jenes der Männer. Dies führt zu einer höheren Alkoholkonzentration im Körper führ

Mythos

Das gern getrunkene „Belohnungs-Seidl“ nach dem Sport, ist für den Körper leider alles andere als eine Belohnung: alkoholische Getränke mit mehr als 4 Vol% Alkohol verzögern das Rehydrieren.  Dies macht alkoholisches Bier nach dem Sport zu keinem geeigneten Getränk und sollte nach starkem Schweißverlust nicht konsumiert werden. Zudem wird der Fettabbau gehemmt.

Alkoholfreies Bier

Trotz einer restalkoholmenge von maximal 0,5 Volumenprozent Alkohol hat dies nicht nur Vorteile für Autofahrer, sondern auch für unseren Körper. Bereits ein halber Liter alkoholfreies Bier deckt z.B. bei einem Mann den Tagesbedarf an Vitamin B2 zu 20%.
Alkoholfreies Bier ist zudem leicht hypoton, weshalb die enthaltenen Nährstoffe schneller vom Körper aufgenommen werden können. Aus diesem Grund wird es oft als Sportlergetränk beworben.

Chinesische Medizin
Sommer – Freude – Bitterer Geschmack

Bier hat ein kühles Temperaturverhalten, ist bitter und süß vom Geschmack.
Es beruhigt den Herz-Geist (Shen), besänftigt Reizbarkeit und nährt und befeuchtet das Magen- und Nieren-Yin.
Je bitterer es schmeckt, desto weniger Feuchtigkeit bildet sich durch seinen Genuss im Körper.
Viele Menschen leiden auf Grund von Verdauungsschwäche an zu viel eingelagerter Feuchtigkeit (meist an Stellen, die sich nicht so vorteilhaft im Aussehen machen).
Zu viel Bier kann das Verdauungsfeuer beeinträchtigen, nicht nur, weil es oft sehr kalt getrunken wird.

Genießen Sie Bier in Maßen (ideal alkoholfrei) vorwiegend in der warmen Jahreszeit.

Der Sommer und der warme Herbst ist die Zeit der Biergärten und die Zeit der Geselligkeit sowie guter Laune unter freiem Himmel. Auch in der traditionellen chinesischen Medizin gehören Lachen und Freude, das Herz, die Farbe Rot und der Süden zum Sommer. Der bittere Geschmack ist dem Sommer und damit dem Element Feuer zugeordnet.

Zum Wohl!

Quellen:
http://www.bier-lexikon.lauftext.de/brot.htm
http://de.wikipedia.org
https://www.statistik.at/web_de/statistiken/wirtschaft/land_und_forstwirtschaft/preise_bilanzen/versorgungsbilanzen/index.html
HABER P, TOMASITS J. Leistungsphysiologie. Lehrbuch für Sport- und Physiotherapeuten und Trainer. 5.Auflage. Springer Verlag Berlin Heidelberg 2016
https://www.feiertage-oesterreich.at/festtage/tag-des-oesterreichischen-bieres/

Bild von carolineandrade, Pixabay

Der Spinat-Eier-Check

Der Spinat-Eier-Check zu Ostern

Anlässlich des nahenden Osterfestes wird oft Spinat und Ei serviert.
Doch warum gibt es diesen Brauch und was sagt die Ernährungswissenschaft dazu?
Hier sind einige Fakten zur Osterzeit.

Das Interview mit Radiohund Rudi zu diesen spannenden Themen war am Gründonnerstag, 18. April 2019 und am 8. April 2020 bei der Sendung Rudi! Radio für Kinder auf Ö1 zu hören.

Ö1 Radiohund Rudi Interview

Spinat-Check

Warum essen so viele Menschen am Gründonnerstag Spinat?

Der Name „Gründonnerstag“ kommt nicht von der Farbe „grün“, sondern stammt von dem alten Wort „greinen“, was „weinen“ oder „klagen“ bedeutet.
Vor langer Zeit mussten die Menschen, die etwas Unrechtes gemacht haben, sich in der Fastenzeit in der Öffentlichkeit Buße tun.  Sie wurden für diese Zeit aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausgeschlossen. Am Gründonnerstag durften sie dann wieder zu den anderen zum Gottesdienst kommen. Dabei haben sie oft vor Freude und Dankbarkeit geweint.
Mit der Zeit wurde aus „greinen“ „grün“ und der Brauch an diesem Tag grünes Gemüse zu essen entwickelte sich.

Ist Spinat wirklich so gesund?

Wir hören immer wieder: Spinat ist gesund.
In der Kinderserie vom Seemann Popey wird uns gezeigt, dass Spinat nicht nur gesund ist, sondern angeblich auch stark macht. Seit Popey in den 1930er Jahren das erste Mal im Fernsehen zu sehen war, essen die Menschen viel mehr Spinat. Auch wenn einige den Zeichentrickheld Popey nicht kennen, verrate ich, dass Spinat ein tolles Power-Gemüse ist.

Spinat ist gut für unsere Augen. Die grünen Blätter enthalten Beta Carotine, die mit Hilfe von Fett zu Vitamin A umgewandelt werden. Vitamin A ist für unsere Sehkraft in der Dämmerung sehr wichtig.
Außerdem liefert Spinat Vitamin K, Vitamin C, Kalium, Magnesium und Nitrat.
Nitrat unterstützt den Energiestoffwechsel in den Zellen und sorgt für mehr Muskelwachstum. Zudem wird Nitrat ein positiver Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und zu hohen Blutdruck zugeschrieben.

Liefert Spinat wirklich so viel Eisen?

Lange Zeit wurde vermittelt, dass Spinat sehr viel Eisen enthält und gut für unsere Gesundheit ist. Doch das hat sich als Irrtum herausgestellt. Durch einen Abschreibfehler wurde ein Komma an die falsche Stelle geschrieben. So wurde der Eisengehalt bei der ersten Messung zehnmal höher bewertet, als er eigentlich ist.
Aber auch trotz diesem Fehler ist der Eisengehalt von Spinat (4,1 mg/ 100 g) höher als bei den anderen Gemüsesorten (1,5 bis 2,9 mg/ 100 g).
Eisen ist ein Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin und für den Sauerstofftransport sehr wichtig.

Hilft Spinat bei Übergewicht?

Spinat hat eine geringe Kaloriendichte. Zudem verlangsamt der enthaltene Stoff Thylakoid den Verdauungsprozess und gibt dem Körper so ein längeres Sättigungsgefühl. So können Heißhungerattacken verhindert werden, die viele Menschen beim Abnehmen oft weit zurückwerfen. Man nimmt nicht nur besser ab, sondern fühlt sich auch weniger hungrig. Der regelmäßige Verzehr von Spinat kann laut einer Studie der Lund Universität auch dazu beitragen, den Cholesterinspiegel im Blut zu senken.

Darf ich Spinat nochmal erwärmen?

Die Empfehlung Spinat nicht aufzuwärmen, stammt noch aus Zeiten, in der es noch keine Kühlschränke gab und ist heute nicht mehr gültig.
Das im Spinat enthaltene Nitrat kann bei Zimmertemperatur durch Bakterien oder bei der Verdauung in unserem Körper in Nitrit und in Verbindung mit Eiweiß schließlich in Nitrosamine umgewandelt werden, was gesundheitliche Risiken mit sich bringen kann. Vitamin C (Kartoffeln, Fruchtsaft) reduziert die Nitrosaminbildung im Körper. Weiterhin wird der Nitratgehalt deutlich durch die Zubereitung gesenkt.
Am besten ist es, den übrig gebliebenen Spinat möglichst schnell nach der Zubereitung abzukühlen und in den Kühlschrank zu stellen.
Spätestens am nächsten Tag bei mindestens 70 °C wieder erwärmen, um Bakterien und Keime abzutöten.
Den aufgewärmten Spinat komplett verzehren und nicht mehrfach erwärmen.

Warum wird Spinat meistens mit Kartoffeln und Ei serviert?

Das im Spinat enthaltene Eisen kann vom Körper nicht optimal aufgenommen werden, da es an der Oxalsäure gebunden ist. Kartoffeln enthalten viel Vitamin C, Eier liefen tierisches Eiweiß – beide helfen, das pflanzliche Eisen optimal aufzunehmen.

Warum schmeckt Spinat vielen Kindern nicht?

Spinat schmeckt bitter. Die Bitterstoffe in den Blättern dienen den Pflanzen als Fraßschutz, damit sie von Tieren nicht gefressen werden. Studien haben gezeigt, dass sekundäre Pflanzeninhaltstoffe u.a. Bitter-, Farb- und Duftstoffe auch gesundheitsfördernde Wirkungen haben, so schützen sie unsere Zellen und unterstützen unser Immunsystem.
Kinder empfinden Bitter viel intensiver als Erwachsene. Geben wir dem bitteren Geschmack eine Chance! Unser Geschmacksempfinden kann sich nach mehrmaligem Probieren auch daran gewöhnen, dann schmecken die Speisen gar nicht mehr so unangenehm bitter.

Fakten rund um das Ei

Sind Eier nun gesund oder nicht?

Alles, was ein Leben braucht steckt in einem Ei!
Eier sind ein sehr gesundes und wertvolles Lebensmittel. Da stecken viele wichtige Nährstoffe drin.
Alle Tiere, die aus einem Ei schlüpfen ernähren sich von Eiklar und Eidotter. Auch wir Menschen profitieren von diesem super Lebensmittel.

Was macht das Ei so besonders?

Ein Hühnerei besteht aus einem Großteil an Wasser, Eiweiß, und Fett. Vor allem das Eidotter ist fett- und cholesterinreich. Bei einem abwechslungsreihen Speiseplan sollen Eier nicht fehlen. 2-3 Eier die Woche sind für Kinder ausreichend.
Zu Ostern werden natürlich mehr Hühner- und Schokoladeneier gegessen. In dieser Zeit können wir darauf achten, dass wir zu den Speisen auch reichlich Gemüse, Salat und Obst essen.

Warum essen viele den Dotter nicht?

Aufgrund des Cholesteringehaltes im Ei wurde lange Zeit ein zu hoher Verzehr als kritisch angesehen. Aktuelle Studien zeigen aber widersprüchliche Ergebnisse; deshalb kann derzeit keine Obergrenze für den Verzehr von Eiern abgeleitet werden. Eine unbegrenzte Menge ist im Rahmen einer pflanzenbetonten Ernährung jedoch nicht zu empfehlen.
Statt komplett auf das Ei zu verzichten, ist es besser auf langfristige Maßnahmen einer abwechslungsreichen Ernährung zurückzugreifen, sowie allgemeine Gewichtsreduktion, Sport und der Verzicht auf Zigaretten. Dies hat einen weitaus positiveren Einfluss auf die Blutfette und die Herzgesundheit als der Eiverzicht.

Ich wünsche schöne und genussvolle Ostern!